Über uns

Wir sind die UmGäng, ein Kollektiv, das zu Konzepten von transformativer Gerechtigkeit (TG) und kollektiver Verantwortungsübernahme sowohl praktisch als auch theoretisch arbeitet. Konzepte Transformativer Gerechtigkeit beruhen auf alternativen Konfliktlösungsstrategien indigener Gemeinschaften wie zum Beispiel Restaurativer Gerechtigkeit und wurden unter diesem Namen seit den 1980ern von Queers und Feminist*innen of Color in Nordamerika entwickelt. Sie haben das Ziel, zwischenmenschliche Gewalt innerhalb der eigenen Community zu bearbeiten, ohne sich der rassistischen und patriarchalen Gewalt und Marginalisierung der Mainstreamgesellschaft und des Staates auszusetzen. 

Wir verstehen uns als Herausgeber*innen-Kollektiv und als Selbstorganisiation, die sich gegründet hat, um ein Handbuch zum Thema zu veröffentlichen, Raum für Austausch zu schaffen und Vernetzung zu stärken.

Wir selbst erleb(t)en auf verschiedenen Ebenen patriarchale Gewalt und Unterdrückung wie Sexismus, Homo-, Trans- und Queerfeindlichkeit, sexualisierte Gewalt und Vergewaltigungen. Wir alle haben Erfahrungen in der deutschsprachigen und europäischen linken Szene und antiautoritären Zusammenhängen gesammelt. Manche von uns sind weniger abled (1) als andere. Wir sind alle weiß, teilweise akademisch geprägt, teils prekär lebend und arbeitend. Das heißt, dass uns verschiedene wichtige Zugänge zu TG fehlen. Wir sehen aber große Dringlichkeit darin, praktische Umgänge mit zwischenmenschlicher Gewalt zu entwickeln. Daher verstehen wir uns als UmGäng nicht als Autor*innen- sondern lediglich als Herausgeber*innen-Kollektiv, das zum Handbuch selbstverständlich auch inhaltlich etwas beiträgt, aber hauptsächlich verschiedenste Stimmen, Perspektiven und Erfahrungen zusammenbringen will.

Sehr gerne wollen wir euch daher einladen, eure Zu- und Umgänge mit zwischenmenschlicher Gewalt zu beschreiben, über sie zu sprechen und sie so zum Buch beizutragen. Schickt uns gerne Tipps, was unbedingt ins Buch soll oder vielleicht noch fehlt und gerne auch Ideen zu Texten, die ihr selbst schreiben wollt. Auch könnt ihr euch melden, wenn ihr noch unsicher seid, was ihr genau machen wollt oder wenn ihr euch vorstellen könnt, auch ein Teil der UmGäng zu werden. Wir freuen uns, wenn wir von euch hören und wenn wir gemeinsam überlegen, wie eine Mitarbeit aussehen kann.

Fußnote
(1) Abled – Das Wort ist eine Rückbildung aus dem Englischen „disabled” („behindert”), das so viel bedeutet wie „nichtbehindert”. Mehr Infos unter https://www.queerulantin.de/?page_id=1007